Eine Rundreise durch Tunesien

Die Idee zu unserer Tunesien-Urlaubsreise ist zwei Jahre zuvor entstanden und wurde für das Jahr 2000 geplant.

Es ist eine organisierte Rundreise mit geplanter Route gewesen. Insgesamt nahmen 20 Wohnmobile teil, wobei die einzelnen Fahrzeuge in zweier- und dreier Gruppen auf die tägliche Route gingen. Normalerweise sind diese Art von Urlaubsreisen nicht unser Ding, aber Tunesien war für uns absolut unbekannt und wir wollten durch ganz Tunesien und alle interessanten und wichtigen Punkte besichtigen und das auch noch in einem Urlaub. Wenn ich bedenke, wie oft wir in Griechenland waren um Land und Leute kennen zu lernen!

Den Schwerpunkt der Reise sollte dann der Süden und die Sahara bilden. Wer hat nicht schon mal beim Anblick von “Wüstenfotos” den Wunsch gehabt, egal ob bei einem Bericht zur Rallye Paris Dakar oder bei einem Bericht über Land und Leute, dies alles mit eigenen Augen zu sehen und selber zu erleben.

Nun alle Vorbereitungen waren getroffen. Freunde waren davon überzeugt, dass sie etwas verpassen, wenn sie diese Reise nicht mitmachen würden und so starteten wir mit drei WoMos aus dem Freundeskreis in unser Abenteuer. Unsere erster Etappenziel war Italien, genauer der Hafen von Genua. Wir beschlossen Genua, unserem Treffpunkt für die gesamte Gruppe, am Vorabend zu erreichen, um noch eine original italienische Pizza zu genießen. Um die Nacht nicht im Porto von Genua zu verbringen (wer schon einmal eine Nacht in einem Hafen verbracht hat, wird einen ruhigen Stellplatz fernab von dem Treiben und der Hektik bevorzugen) sind wir westlich von der Autobahn in die Berge zurückgefahren. Das es nicht einfach ist, einen Stellplatz für 3 WoMos und dann noch auf einer schmalen Serpentinenstraße zu finden, dürfte nachvollziehbar sein. Ein Höhenbegrenzungsschild von 2,35 m machte die Sache nicht gerade einfacher, wenn zumindest unser WoMo eine Höhe von 3,20 m hat. Als es keinen anderen Weg in die Berge gab, beschloß ich dann doch diesen auszuloten, schließlich waren wir in Italien und da gibt es immer eine Möglichkeit. Hermann, am Steuer des 3. WoMos zeigte sich dann auch ein wenig irritiert als ich trotz des Schildes in die schmale Straße fuhr. Die erste Brücke ließ dann auch nicht lange auf sich warten und Birgit durfte dann von der Heckleiter aus die Höhe peilen. Zwei kurze Klopfzeichen bedeutete für mich grünes Licht und Luft über dem Alkoven, sag ich ja, wir sind in Italien! Ein kleiner Parkplatz fand sich schließlich auch noch für unser 3 WoMos. Der abendliche Fußmarsch von 20 Minuten ins Restaurante und zurück war erträglich. Am nächsten Morgen konnten wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite unser Wassertanks mit Frischwasser befüllen, bevor wir uns in Richtung Porto in Bewegung setzten.

Genua, vor der EinschiffungTreffpunkt für alle Teilnehmer der Reise war Samstagmittag 12:00 Uhr am Kai von CTN, wo wir von Olaf, unsern Organisator und Reiseleiter schon erwartet wurden. Die Fähre sollte dann gegen 17:00 Uhr auslaufen, allerdings war sie noch nicht einmal da. Olaf hatte uns schon vorgewarnt, dass die Uhren in Afrika anders gehen. Das Ent- und Beladen verlief dann auch nicht so professionell und schnell, wie wir das von andern Reedereien kannten. So waren wir auch nicht sonderlich überrascht, als die Fähre erst um 20:00 Uhr losmachte. Leider gab es keine ”Camping an Board”-Möglichkeit, so wie das bei unseren Griechenlandreisen der Fall war. Wir mussten unsere Sachen packen und unsere Außenkabine aufsuchen, allerdings in der Mitte des Schiffs und ohne Bullauge, zu deutsch – Innenkabine! Aber auch hier hatte Olaf schon Vorarbeit geleistet: “will mal sehen ob es mit unseren Außenkabinen noch klappt?!” – Ach ja, wir waren in Afrika, und Konkurrenz für die staatliche Reederei gibt es erst im nächsten Jahr. Dafür war das Personal auch nicht so freundlich! Auch das hat uns nicht beeindruckt, denn wir hatten ja noch volle 3 Wochen Erholung vor uns. Na ja, Erholung?! Wir werden sehen.

Von hieraus ging es mit der neuen Fähre von CTN nach La Goulette dem Hafen von Tunis. Wir hatten nun rund 20h Zeit das Leben an Bord zu “genießen”.
Erst einmal mussten wir dafür sorgen, dass unsere drei Hunde einen Platz an Bord fanden. Die nicht ausgewiesenen Hundezwinger – eher Kaninchenboxen – direkt im Maschinenraum waren mehr als unwürdig, egal für welches Lebewesen! So bezogen wir zuerst auf dem Achterdeck Quartier, 6 Personen und drei Hunde. Als nicht mehr soviel Trubel herrschte und die Stewards ihren Einweiserposten verlassen hatten und mit diversen kleinen Reparaturen in den Kabinen der Gäste beschäftigt waren, konnten dann auch die Hunde ihr Quartier in der Kabine beziehen.

Am nächsten Tag stieg dann so langsam die Spannung. Wie uns wohl das Urlaubsland empfangen würde, welche Einreiseformalitäten wir über uns ergehen lassen müssen, na ja jetzt waren nur noch wenige Stunden bis Afrika, welch ein Wort!
Als unser Schiff dann endlich festgemacht hatte,. kam auch schon die bekanntliche Hektik im Rumpf der Fähre auf. Die Motoren der Jeeps und WoMos, die für die nächsten 3-4 Wochen durch Afrika fahren werden, waren alle startklar. Schließlich noch eine Überraschung, 30 Minuten nach dem ausschiffen war der rot-weiße Zoll-Schlagbaum hinter uns. Auch gut, so konnten wir wohl deutlich schneller als noch im letzten Jahr unser erstes Übernachtungsziel, nur wenige Kilometer vom Hafen, ansteuern. Eigentlich sah noch alles europäisch aus, die Straßen nass vom letzten Regen und breit wie auf der Autobahn, halt eine Großstadt dieses Tunis. In Tunis, am Rand der Stadt, würden wir heute nacht also unseren “bewachten” Stellplatz haben. Für den nächsten morgen war nur Geld wechseln in einer der unzähligen Banken angesagt und tanken natürlich. Wer Afrika mit mehr als fünf Liter Diesel erreicht, ist selber schuld. 16 Pfennig wie in Libyen waren es hier noch nicht, aber drei Tankfüllungen waren fürs gleiche Geld wie zu Hause schon drin. Der Geldumtausch ist wohl staatlich festgelegt, es gab überall das gleiche, nur einige Nationalbanken nahmen keine Wechselgebühren andere Banken dagegen schon. Wie sich bei einem späterem Geldwechsel herausstellte, gab es zu bestimmten Terminen neue Wechselkurse (vom Staat oder von wem auch immer) und wenn die am morgen in der Bank nicht vorlagen, dann war ums verrecken kein Tausch möglich!

In der morgendlichen Fahrerbesprechung wurde das Roadbook besprochen, mit den interessanten und wichtigen Besichtigungsmöglichkeiten. Jeder konnte nun selbst entscheiden was auf seiner Tagesetappe zu erleben ist. Heute, am ersten morgen viel diese dann auch ausführlich aus. Olaf klärte uns über die landesspezifischen Polizeikontrollen und sonstigen Gepflogenheiten auf. Dann endlich das Startzeichen. Eine Stadtbesichtigung von Tunis stand für die letzten Tage dieser Reise auf dem Programm und so setzten sich fast alle 20 WoMos zeitgleich in Bewegung und verließen die Hauptstadt. Nichts hielt uns hier mehr fest, denn schließlich ruft die Wüste!

 

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Reisen mit dem Wohnmobil durch Tunesien